Ton und Musik
Der Film wird vorwiegend von rein instrumenteller, dramatischer Musik begleitet. Die düsteren Melodien untermalen dabei den Handlungsverlauf oder werden als Szenenübergänge verwendet. In Gesprächssituationen wird sehr selten auf eine musikalische Untermalung zurückgegriffen. Meist ist in derartigen Szenen überhaupt keine Musik zu hören oder sie findet leise im Hintergrund ihren Einsatz. Die Einbettung als hintergründige Untermalung wird vom Zuschauer kaum bewusst wahrgenommen und dient als Mittel, das Gespräch bzw. die Handlung unterbewusst emotional aufzuladen, also zu dramatisieren. Neben diesen verstärkenden Melodien sind realistische Naturgeräusche zu vernehmen, wie bspw. das Zwitschern von Vögeln in wäldlichen Gebieten oder das Stimmengewirr einer aufeinandertreffenden Menschengruppe (vgl. Der Besch der alten Dame, 48:26ff). Nachfolgend wird auf wiederkehrende musikalische Themen eingegangen. Hierbei wird unterschieden zwischen der Musik als Hintergrunduntermalung und der Musik als Teil der Handlung.
Hintergrundmusik
Musik, welche im Hintergrund erklingt, besitzt in diesem Film die Funktion, eine Handlung oder ein Gespräch emotional zu untermalen. Dies lässt sich an folgenden beiden Musikthemen feststellen.
Zu Beginn der Films ertönt ein bedrohlich und mysteriös wirkendes Instrumentalstück, dessen Laustärke nach einigen Sekunden abnimmt und in ein Gespräch Claire Zachanassians mit einigen Geschäftsleuten übergeht. In diesem wird eine Fabrik in der Stadt Güllen thematisiert, die keine Einnahmen mehr zu verzeichnen hat. Im Anschluss an diesen kurzen Gesprächsausschnitt steigt die Dynamik der Musik wieder an und lässt nur leise einige Hintergrundgeräusche hindurch. Für den Zuschauer wird aufgrund der dramatischen musikalischen Untermalung deutlich, dass der Inhalt des Gesprächs, also die Stadt Güllen mit ihrer Fabrik, im Verlauf der Geschichte von Bedeutung sein wird. Ähnlich wie in diesem Beispiel wird dieses Klangthema auch in anderen Szenen eingesetzt und bestärkt die emotionale Wirkung eines Gesprächs bzw. einer Handlungssequenz. An anderen Stellen jedoch setzt die Musik direkt vor einer Konversation aus und lässt den Klangraum ausschließlich für die Sprache und Geräusche frei. Hier wird das Gespräch zunächst neutral vorgestellt. Dem Zuschauer werden keinen Emotionen vorgegeben und es ist unklar, welche Wendungen und Handlungsentwicklungen folgen werden. Ein Beispiel für eine solche Kommunikation mit unklarer Emotionsladung ist während des Treffens der Stadtoberhäupter vor dem Eintreffen Claire Zachanassians zu finden. Hier wird die Vergangenheit der Besucherin thematisiert, ohne zunächst die damals geschehenen Grausamkeiten aufzudecken. Ebenso wird die Unterhaltung zwischen Alfred Ill und Claire Zachanassian nach ihrer Ankunft in einem Waldstück durch die Abwesenheit von musikalischer Untermalung neutral und wertfrei gehalten. Wie im vorherigen Beispiel thematisiert auch diese Konversation die Claires Vergangenheit in ihrer Heimatstadt Güllen.
Ein zweites Thema, ebenfalls mit bedrohlichem, aber weniger mysteriösen, dafür eher ungewissem Charakter findet in dem Film an Stellen der Vertrautheit wiederholt Einsatz. Diese Situationen finden zwischen Claire und Alfred, welche in der Vergangenheit ein Liebespaar waren, am See, dem Ort ihrer jungen Liebe, statt. Nachdem Claire Zachanassian Güllen erreicht, führt Alfred sie auf eine Bootfahrt über eben diesen See aus. Den Beginn dieser Bootsfahrt zwischen den ehemals sehr vertrauten Personen leitet das zweite Thema ein. Des Weiteren wird dieselbe Melodie abgespielt, als Alfred seiner ehemals Geliebten eine Waffe an den Kopf hält, um anschließend von seinen Tötungsgedanken abzukehren. Ebenso wird die Szene der leidenschaftlichen Anerkennung beider am See mit diesem musikalischen Thema untermalt. Der bedrohliche und düstere Charakter dieser Musiksequenz verdeutlicht die Beziehung der beiden Protagonisten zueinander, welcher ebenfalls eine düstere Seite beiwohnt, wie die Handlung zeigt.
Zu Beginn der Films ertönt ein bedrohlich und mysteriös wirkendes Instrumentalstück, dessen Laustärke nach einigen Sekunden abnimmt und in ein Gespräch Claire Zachanassians mit einigen Geschäftsleuten übergeht. In diesem wird eine Fabrik in der Stadt Güllen thematisiert, die keine Einnahmen mehr zu verzeichnen hat. Im Anschluss an diesen kurzen Gesprächsausschnitt steigt die Dynamik der Musik wieder an und lässt nur leise einige Hintergrundgeräusche hindurch. Für den Zuschauer wird aufgrund der dramatischen musikalischen Untermalung deutlich, dass der Inhalt des Gesprächs, also die Stadt Güllen mit ihrer Fabrik, im Verlauf der Geschichte von Bedeutung sein wird. Ähnlich wie in diesem Beispiel wird dieses Klangthema auch in anderen Szenen eingesetzt und bestärkt die emotionale Wirkung eines Gesprächs bzw. einer Handlungssequenz. An anderen Stellen jedoch setzt die Musik direkt vor einer Konversation aus und lässt den Klangraum ausschließlich für die Sprache und Geräusche frei. Hier wird das Gespräch zunächst neutral vorgestellt. Dem Zuschauer werden keinen Emotionen vorgegeben und es ist unklar, welche Wendungen und Handlungsentwicklungen folgen werden. Ein Beispiel für eine solche Kommunikation mit unklarer Emotionsladung ist während des Treffens der Stadtoberhäupter vor dem Eintreffen Claire Zachanassians zu finden. Hier wird die Vergangenheit der Besucherin thematisiert, ohne zunächst die damals geschehenen Grausamkeiten aufzudecken. Ebenso wird die Unterhaltung zwischen Alfred Ill und Claire Zachanassian nach ihrer Ankunft in einem Waldstück durch die Abwesenheit von musikalischer Untermalung neutral und wertfrei gehalten. Wie im vorherigen Beispiel thematisiert auch diese Konversation die Claires Vergangenheit in ihrer Heimatstadt Güllen.
Ein zweites Thema, ebenfalls mit bedrohlichem, aber weniger mysteriösen, dafür eher ungewissem Charakter findet in dem Film an Stellen der Vertrautheit wiederholt Einsatz. Diese Situationen finden zwischen Claire und Alfred, welche in der Vergangenheit ein Liebespaar waren, am See, dem Ort ihrer jungen Liebe, statt. Nachdem Claire Zachanassian Güllen erreicht, führt Alfred sie auf eine Bootfahrt über eben diesen See aus. Den Beginn dieser Bootsfahrt zwischen den ehemals sehr vertrauten Personen leitet das zweite Thema ein. Des Weiteren wird dieselbe Melodie abgespielt, als Alfred seiner ehemals Geliebten eine Waffe an den Kopf hält, um anschließend von seinen Tötungsgedanken abzukehren. Ebenso wird die Szene der leidenschaftlichen Anerkennung beider am See mit diesem musikalischen Thema untermalt. Der bedrohliche und düstere Charakter dieser Musiksequenz verdeutlicht die Beziehung der beiden Protagonisten zueinander, welcher ebenfalls eine düstere Seite beiwohnt, wie die Handlung zeigt.
Musik in der Handlung
Die Musik als Teil der Handlung wird in diesem Film eingesetzt, um Wesenzüge bestimmter Protagonisten oder Gruppen hervorzuheben. An folgenden zwei Beispielen soll dies belegt und beschrieben werden.
Am Beginn des Films läuft der Bürgermeister Güllens durch die Stadt, um die Vorbereitungen für den Empfang des nahenden Besuchs zu beschauen. Hierbei geht er an eine große Gruppe von musizierenden Personen vorbei. Die reiche Claire Zachanassian soll nämlich von der ansässigen Blaskapelle mit dem Radetzky-Marsch von Johann Strauss empfangen werden. Dieser besitzt eine weit verbreitete und populäre Melodie, die oftmals zur Verspottung oder zumindest zu Zwecken des Amüsierens eingesetzt wird. Dieses Werk als Empfangsmusik für eine gehobene Dame zu präsentieren ist äußerst unangebracht und zeugt von einer unausgereiften Kultur Güllens. Es wird erneut auf die schlechte Lage der Stadt angespielt und ihrer Abhängigkeit von der Finanzspritze der Besucherin. Eine weitere Szene, in welcher Blasmusik vorkommt, ist die Eröffnung des Empfangs im Gemeindesaal. Hier spielt ein Blechbläserensemble ein kurzes Stück, um anschließend dem Bürgermeister das Wort zu überlassen. Der Musikstil verdeutlicht an dieser Stelle den eher dörflichen und abgeschiedenen Charakter der Stadt Güllens.
Eine andere Musikrichtung wird wiederkehrend in dem Hotelzimmer der reichen Besucherin abgespielt. Es handelt sich hierbei um ruhige klassische Instrumentalstücke, welcher den gehobenen Status und die Luxuriösität der Zachanassian bekräftigen. Die klassische Orchestermusik wirkt gegensätzlich zur Musikwahl der Güllener und hebt den Unterschied von Claire und ihrer Heimatstadt hervor. Während Güllen bankrot ging, vermehrte sie ihren Wohlstand.
Am Beginn des Films läuft der Bürgermeister Güllens durch die Stadt, um die Vorbereitungen für den Empfang des nahenden Besuchs zu beschauen. Hierbei geht er an eine große Gruppe von musizierenden Personen vorbei. Die reiche Claire Zachanassian soll nämlich von der ansässigen Blaskapelle mit dem Radetzky-Marsch von Johann Strauss empfangen werden. Dieser besitzt eine weit verbreitete und populäre Melodie, die oftmals zur Verspottung oder zumindest zu Zwecken des Amüsierens eingesetzt wird. Dieses Werk als Empfangsmusik für eine gehobene Dame zu präsentieren ist äußerst unangebracht und zeugt von einer unausgereiften Kultur Güllens. Es wird erneut auf die schlechte Lage der Stadt angespielt und ihrer Abhängigkeit von der Finanzspritze der Besucherin. Eine weitere Szene, in welcher Blasmusik vorkommt, ist die Eröffnung des Empfangs im Gemeindesaal. Hier spielt ein Blechbläserensemble ein kurzes Stück, um anschließend dem Bürgermeister das Wort zu überlassen. Der Musikstil verdeutlicht an dieser Stelle den eher dörflichen und abgeschiedenen Charakter der Stadt Güllens.
Eine andere Musikrichtung wird wiederkehrend in dem Hotelzimmer der reichen Besucherin abgespielt. Es handelt sich hierbei um ruhige klassische Instrumentalstücke, welcher den gehobenen Status und die Luxuriösität der Zachanassian bekräftigen. Die klassische Orchestermusik wirkt gegensätzlich zur Musikwahl der Güllener und hebt den Unterschied von Claire und ihrer Heimatstadt hervor. Während Güllen bankrot ging, vermehrte sie ihren Wohlstand.
Hypothesenbezug
Musik wird in dem vorliegenden Werk vorrangig zur Bestärkung von dramatischen Situationen eingesetzt. Der Fortlauf der Handlung, welche die moralische Retardierung der Stadtbewohner thematisiert, wird dadurch unterstützt. Es wird deutlich, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird und die Güllener das Angebot der reichen Besucherin annehmen. Auch die musikalische Charakterisierung der beiden Akteursparteien verweist auf ein Nachgeben der unkulturellen Gemeinschaft. Die Hypothese, nach welcher die Einwohner Güllens sich gegen den allein gelassenen Alfred entscheiden und ein gnadenloses, selbstgieriges Verhalten an den Tag legen, wird durch die Verwendung von musikalischen Mitteln bekräftigt.