Fazit
Die hier vorliegende Arbeit thematisiert die brechtschen Verfremdungseffekt und verfolgt das Ziele, deren Gebrauch im Film und ihre Wirkung anhand der filmischen Werke Dogvile und Der Besuch der alten Dame eingehend zu analysieren und zu vergleichen.
Als theoretische Grundlage wurde zunächst das epische Theater nach Brecht beschrieben, in dessen Kontext die 3 Ebenen der reflexionsfördernden Verfremdungseffekte als Kategorisierung vorgestellt wurden. Im Anschluss daran fanden die Analysen der zwei Vergleichsfilme statt. Diese wurden ausgehend von einer aus der Narration und der Charakterentwicklung generierten Interpretationshypothese fokussierend auf die stilistischen Mittel der Mise-en-Scene, des Editings und der Grundmuster untersucht. Als Ergebnis dieser Analysen wurde die mit zum Teil Einschränkugen vorhandene Verifizierung der Interpretationshypothese angebracht und wurde durch die detaillierte Beschreibung der filmischen Mittel eine Grundlage für den Bezug zu den brechtschen Verfremdungseffekten geschaffen. Um diese ging es im Filmvergleich, in welchem die 3 Ebenen der Verfremdungseffekte als Untersuchungsfokus für die in den beiden Vergleichsfilmen verwendeten stilistischen Mittel fungierten. Die jeweiligen Ergebnisse wurden innerhalb der Ebene zunächst zusammengfasst und in Bezug zueinander gesetzt, um im Anschluss eine gesamte Zusammenfassung und die daraus gewonnene Erkenntnis formulieren zu können, nämlich, dass die Verfremdungseffekte des brechtschen Theaters um eine Bedingung ergänzt werden müssen. So ist, um eine wirkliche kritische Haltung erzielen zu können, neben den verfremdenden Mitteln ebenso eine involvierende Wirkung zu generieren, welche dem Prozess der Verfremdung vorangehen muss. Geschieht dies nicht, können keine Relfexionsgedanken ermöglicht werden.
Ausgehend davon ist nun eine weitere Verifizierung dieser Hypothese von Nöten, welche durch erneute, umfangreichere Analysen erfolgen könnte. So müssten im weiteren Verlauf differentes Filmmaterial analysiert, sowie auf seine Involvierung und die vorhandenen Verfremdungseffekte hin untersucht werden. Ebenso ist es notwendig, eine Methode zur Erfoschung des Einfühlungsvermögens zu entwickeln, um genauere Angaben und eine spezifische Richtigkeitsüberprüfung zu ermöglichen.