Ebene 2: sprachliche Gestaltung
Auf der Mikroebene der sprachlichen Gestaltung spielt Brecht mit gezielten Verstößen gegen gesellschaftliche Konventionen (vgl. Kittstein 2008, S. 41). Populären Redewendungen werden so durch die Änderung einzelner Worte oder Satzzeichen neue Bedeutungen beigemessen. So beispielsweise in seinem Werk Mutter Courage und ihre Kinder, in welchem er die Existenz Gottes sowie die Unterwürfigkeit des Menschen hinsichtlich der Religion, ausgedrückt durch das Sprichwort “Der Mensch denkt, Gott lenkt.”, durch die Abwandlung eine Zeichens anzweifelt und kritisiert (vgl. Kittstein 2008, S. 41). So heißt es in dem brechtschen Schauspiel “Der Mensch denkt: Gott lenkt.” (Brecht 1957, S. 45).
Dies ist auf der Bühne allerdings nur durch Projektionen umzusetzen. Im Film könnten hierfür beispielsweise lange Pausen zwischen dem Gesprochenen sowie ungewöhnliche Betonungen Verwendung finden.